Das andere Opfer stammt aus Italien. Sie ist auf dem Weg nach Genua: Gegen 16 Uhr 30 wurde der mit Stabilisatoren für hohen Seegang ausgerüstete, 207 Meter lange Kreuzfahrer von der ersten Welle getroffen, wie Augenzeugen berichten; geschätzte Höhe: acht Meter. Lokale Medien berichten, spanische Behörden hätten für das westliche Mittelmeer Wellen von fünf bis sechs Metern Höhe vorhergesagt. Experten unterscheiden drei Arten von Monsterwellen: Die unförmigen "Kaventsmänner" treten einzeln auf und folgen nicht unbedingt der Richtung des Seegangs. Sie können aber durchaus auch im Mittelmeer auftauchen, so Wellenforscher Wolfgang Rosenthal vom Gauss-Institut an der Fachhochschule Bremen, dass sich mit der Sicherheit im Seeverkehr befasst. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Doch das Seegebiet gehört wegen seiner oft unberechenbaren Stürme zu den gefährlichsten im ganzen Mittelmeer. Es war der erste objektive Beweis für die Existenz von Monsterwellen.Im Jahr 2000 startete die EU das Forschungsprojekt "MaxWave", für das auch Radarsatelliten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA genutzt wurden. Das Unglück auf dem zypriotischen Kreuzfahrtschiff "Louis Majesty", bei dem zwei Menschen starben, hat eine 63-jährige Hamburgerin miterlebt. Der Kapitän sei Grieche und habe die Zentrale der Küstenwache in Piräus über die Ereignisse informiert. Zwar berichteten Seeleute schon seit Jahrhunderten von gewaltigen Brechern, die wie aus dem Nichts auftauchten und Schiffe in die Tiefe reißen können.

Stürme, die länger als zwölf Stunden dauern, können eine Ursache sein. Rund acht Meter hohe Wellen waren gegen das Schiff geschlagen und hatten die Scheiben eines Salons im fünften Deck zertrümmer. Riesige Wellen haben im März 2010 vor Spanien das Kreuzfahrtschiff "Louis Majesty" getroffen. "Ich habe Schreie gehört und dann das Wasser aus einem der Säle im fünften Stock stürzen sehen", zitierten italienische Medien Ervino Curtis, einen 63-jährigen Italiener. Vor dem Unglück gab es eine Sturmwarnung für das westliche Mittelmeer gegeben. Das Schiff befand sich auf einer Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer und war auf dem Weg von Barcelona nach Genua in Italien. Die gefährlichen Wellen schaukelten sich im Mittelmeer selbst hoch, oft im Mistral-Wind, der aus den Seealpen oder durch das Rhonetal herabstürme.In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Monsterwellen, auch "Freak Waves" oder "Rogue Waves" genannt, sogar recht häufig vorkommen. Das Auswärtige Amt bestätigte, dass unter den Toten ein Deutscher ist. Die spanischen Behörden hätten Wellen von fünf bis sechs Metern Höhe vorausgesagt, berichtete der katalanische Fernsehsender TV3. Über Häufigkeit und Höhe von Monsterwellen gibt keine zuverlässigen Statistiken. Meeresforscher aber glaubten die Geschichten nie. Die "Louis Majesty" nach dem Unglück: Die Schäden sind aus der Ferne nicht zu sehen. Andere Riesenwellen entstehen offenbar rein zufällig durch hochkomplizierte physikalische Überlagerungsprozesse, etwa wenn mehrere normale Wellen einander überholen und in ihrer Kraft summieren.Auch entdeckten Forscher, dass sich solche Wasserberge oft dort bilden, wo normaler Wellengang auf Meeresströmungen und Wasserwirbel trifft – wie zum Beispiel beim Golfstrom im Nordatlantik oder am Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.Dass das westliche Mittelmeer häufiger betroffen ist als das östliche liege laut Wellenforscher Rosenthal allerdings nicht an der Nähe zu dem für hohen Seegang berüchtigten Nordatlantik und der Meeresstraße von Gibraltar. Das hat das Auswärtige Amt in Berlin bestätigt. „In dem Moment, als ich den Salon betreten habe, ist ein Fenster zerbrochen und das Wasser hat alle überflutet. Wellen mit einer Höhe von über sechs Metern seien in dieser Gegend trotzdem ziemlich ungewöhnlich, so ein Experte von der spanischen Universität Alcalá de Henares.Doch der Fall zeigt: Es gibt sie, die sogenannten Monsterwellen - auch wenn man sie lange Zeit für Seemannsgarn hielt. Normalerweise macht stürmische See einem so stabilen Kreuzfahrtschiff wie der "Louis Majesty" nichts aus. "Dann herrschte nur noch Chaos. Als Monsterwellen werden Wasserberge bezeichnet, die die doppelte Höhe des gerade herrschenden Seegangs erreichen, weshalb es keine absoluten Höhenangaben gibt. Acht Meter hohe Wellen treffen die "Louis Majesty" vor Spanien, zertrümmern die Scheiben eines Salons und töten zwei Menschen - darunter einen Deutschen. "Die Situation wurde noch brenzliger, denn die Wellen hatten die Maschinenanlage lahmlegt. Normalerweise machten solche Wellen einem so großen Schiff auf dem Meer aber nichts aus.„Ich habe Schreie gehört und dann das Wasser aus einem der Säle im fünften Stock stürzen sehen“, zitierten italienische Medien am Abend Ervino Curtis, einen 63-jährigen Italiener aus Triest, der auf dem Schiff Augenzeuge des Unglücks wurde. Doch Bordmechaniker schafften es, zwei der vier Maschinen wieder in Gang zu bringen. Die Wellen trafen das 207 Meter lange Schiff aus der Reederei Louis Cruise Line vor der Costa Brava auf dem Weg nach Genua, rund 130 Kilometer nordöstlich vor Barcelona. Weil mehrere Monsterwellen das Kreuzfahrtschiff "Louis Majesty" vor Spanien getroffen haben, sind zwei Passagiere ums Leben gekommen, 14 wurden verletzt.

14 weitere Passagiere der "Louis Majesty" wurden nach Angaben der Reederei bei dem Unglück am Mittwoch verletzt.